Der Garten 2014

Zu meinem Haus gehört ein gut 500 qm großer Garten. Ohne diesen hätte ich das Haus auch nicht gekauft, denn ein Garten bringt soviel Lebensqualität für mich, dass ich nicht darauf verzichten möchte, wenn ich es nicht unbedingt muss.

Als ich das Haus 2014 übernahm sah der Garten so aus:

Vorwiegend eine Rasenfläche (wobei der Rasen mehr Moos und Kraut als Rasen war), ein in meinen Augen sehr unvorteilhafter schnurgerader Plattenweg einmal längs durch den ganzen Garten, ein paar Sträucher am Rand und als wirklich tolles Highlight: Ein wundervoller alter Süßkirschenbaum.

Als Bonus gabs noch ein riesiges hässliches Hochbeet aus Blech dazu, das voller verunkrauteter Erde war und von einem Brombeerdickicht umrahmt wurde.

Das war also die Ausgangslage. Wenn auch vor allem im hinteren Teil etwas vernachlässigt, war das doch an sich ein schöner Rahmen, um sich in aller Ruhe zu überlegen, wie man dieses Fleckchen für sich gestalten möchte.

In meinem Fall war es aber nun so, dass in meinem alten Garten viele schöne Sträucher und Stauden standen, die ich nicht gewillt war, alle zurück- und ihrem Schicksal zu überlassen. Ihrem Schicksal überlassen, bedeutete, vermutlich zu verwildern und von anderen Pflanzen überwuchert zu werden. In meinem alten Garten wird nicht mehr viel gemacht werden und deswegen werden dort vermutlich nur die stärksten Gewächse überleben.
Es wäre also einfach schade drum, mal ganz abgesehen davon, dass das alles ja nun auch nicht unbeträchtliche Summen von Geld gekostet hat. Wer mal einen Staudengarten angelegt hat, weiß wieviel Geld man da im Laufe der Jahre in der Erde versenkt.

Um einen Eindruck zu haben, wovon ich spreche, hier mal ein paar Bilder aus meinem alten Garten:

Hach ja…*seufz*.
Ein Tränchen muss ich schon wegdrücken, wenn ich mir das anschaue. Da stecken sechs Jahre Arbeit und Liebe drin. Aber…wir wissen ja: Ich bin kein Kind von Traurigkeit und der neue Garten wird mindestens genauso schön, wenn nicht noch schöner.
Aber es galt natürlich nun, möglichst viele der Pflanzen aus dem alten in den neuen Garten zu holen. Allem voran ging es um meine Rosen. In meinem alten Garten hatte ich ein Sammlung von an die 100 Rosen, davon einen guten Anteil historischer Sorten, aber auch englische und moderne. Von diesen sollten möglichst viele mit.
Es war klar, dass ich in dem neuen Garten, der ja ein beträchtliches Stück kleiner ist, nicht alle unterbringen würde, aber eben die meisten, die wichtigsten, die mir besonders am Herzen lagen.
Na dann mal los und den Spaten in die Grasnarbe gestochen…

Im März 2015 verwandelte sich der Garten binnen von wenigen Tagen in eine Kraterlandschaft, denn für solche unwichtigen Details wie Rasensoden wegräumen nahm ich mir jetzt keine Zeit. Das konnte ich auch später machen, wenn die Temperaturen schon zu warm und die Jahreszeit schon zu weit fortgeschritten war, um Sträucher und Rosen umzupflanzen. Es wurde also nur Platz geschaffen, um die Rosen unterzubringen.

Hübsch, ne? Das wurde dann zwischendrin kurzfristig noch schlimmer, weil ich dann noch mal eben das Katzengehege bauen musste und da das Netz unten im Boden versenkt werden muss, damit die Fellnasen sich nicht da durchdrücken können, musste die Terrasse noch ein bißchen weiter aufgebuddelt werden.

Als Erholung beim Löcher buddeln für die Rosen wurden dann die Latten fürs Gehege zurechtgesägt und angeschraubt.

Und keine Angst, ich habe nicht aus Versehen die Stichsäge mit eingebuddelt, die Terrassenplatten fanden hinterher auch alle wieder ihren Platz, das Gehege stand und alles war wieder schön. Als Entspannung für die Augen bei diesen Baustellenbildern mal kurz eine Vorschau, wie diese Stelle ein Jahr später aussah:

So, Pause zu Ende, zurück auf die Baustelle. Die Rosen müssen in die Erde!

 

Und nein…ich habe die Rosen nicht einfach irgendwohin gepflanzt. Nein, nein weil ich hab ja voll den Plan…ähm, ich meine, ich hatte natürlich einen Plan. Da der Garten recht langgezogen und schmal ist, wollte ich ihn vertikal unterteilen. Es sollten verschiedene Gartenzimmer entstehen.
Der erste Teil ist dabei natürlich die Terrasse, die gleichzeitig das Katzengehege ist.
Im zweiten Teil vor der Terrasse sollte ein formal angelegter Kreuzgarten mit vier Beeten entstehen, beendet von einem Rosenbogen, an dem „Guirlande d´Amour“ und „Frau Eva Schubert“ wachsen sollten und einer Rosenhecke aus den historischen Rosen Maidens Blush, Belle de Crecy, Duchesse de Montebello, Jules Margottin, Vêtue de Deuil, Felicité Parmentier, Mme Hardy, Vicks Caprice und Rose du Roi à Fleurs Poupres.
Sind nicht allein diese Namen schon Musik in den Ohren?
Ganz schnell mal zur Vorfreude ein paar Bilder zu diesen Schönheiten (den Duft kann ich leider nicht hier einbinden):

Belle de Crecy

Maidens Blush

Vêtue de Deuil

Rose du Roi à Fleurs Poupres

Vicks Caprice

Der Bereich hinter der Rosenhecke auf der linken Seite bildet das „Rosenzimmer“. Hier sollte ein kleiner Sitzplatz entstehen, denn hier scheint auch am Abend die Sonne hin, was für jemand, der wie ich ganztägig berufstätig ist, ein sehr wichtiger Punkt ist.

Am Eingang des Rosenzimmers steht links und rechts die traumhaft duftende Damaszenerrose „Rose de Resht“, die mir beim Ausbuddeln in zwei Teile zerbrach. Ja nun, so habe ich jetzt zwei Reshtis und jetzt werden sie die Torwächter am Eingang zum Rosenzimmer.

Rose de Resht:

Auf der rechten Seite sollte dann irgendwann ein kleiner Teich entstehen, den man vom Sitzplatz des Rosenzimmers aus gut betrachten kann. Begrenzt werden sollten diese beiden Gartenzimmer von einer weiteren Rosenhecke aus historischen Rosen mit ebenfalls einem Rosenbogen in der Mitte.

Dahinter kommt dann die Wiese mit dem großen alten Kirschbaum. Die Planung dort ließ ich zu diesem Zeitpunkt erst mal außer Acht. Das kam später.

Dort brachte ich nur einige Sträucher an der Gartengrenze unter, die ich ebenfalls aus dem alten Garten mitnahm.

Als nächstes galt es, möglichst schnell die Rasenflächen im Kreuzgarten zu entfernen, damit ich Platz gewann, um auch möglichst viele Stauden mitzunehmen. Das Frühjahr 2015 war also geprägt vom Rasensoden-Abstechen. Hier gehts weiter.

Share Button

4 Kommentare zu “Der Garten 2014

  • 8. Januar 2017 um 11:46
    Permalink

    Dein alter Garten war wunderschön! … und der neue wird noch schöner. Freue mich, wenn sich die Einträge hier weiter füllen und schlendere gerne virtuell mit Dir durch den CasaLucina-Garten!

    Antwort
    • 8. Januar 2017 um 11:56
      Permalink

      Danke, Geli! Ich nehme Dich auch sehr gerne mit auf den virtuellen Gartenspaziergängen.

      Antwort
  • 8. Januar 2017 um 12:13
    Permalink

    Und hoffentlich dann im Sommer 2017 in natura :-).

    Antwort
  • 19. Februar 2017 um 14:31
    Permalink

    Hallo Lucina,
    eigentlich stehen wir über „Mein schöner Garten“ im Kontakt aber heute habe ich keine Chance mit dem Login. Deshalb versuche ich es mal hier.
    Ja, deine Rosen sind ein Traum, wenn meine nur einen Bruchteil davon so aussehen würden.
    Zu deiner Frage. Die Rosen stehen seit 4 Jahren dort und es handelt sich um
    „Artemis“ soll 120 cm groß werden und „Astrid Lindgren“ soll 100 cm groß werden.
    3 der Astrid Lindgren sind größer geworden, aber die anderen sind leider nur ca. 80cm.
    Ob die noch kompakter werden können?
    Liebe Grüße
    Finisa

    Antwort

Schreibe einen Kommentar zu Lucina Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert