Sozialer Wohnungsbau oder Schöner Wohnen für Biene Maja

Sozialer Wohnungsbau? Hä? Worum gehts hier denn jetzt? Ja, es geht um Plattenbau. Furchtbar…will ja eigentlich kein Mensch!

Ja nu…ich hab aber immer noch so viele Betonplatten. Da bietet sich das an.

Hab mir aber alle Mühe gegeben, ein „Schöner Wohnen“ für das Gesummsel und Gegrabbel draus zu machen und habe eine Stein-Pyramide gebaut.

Warum denn nun eine Pyramide?

Diese Idee stammt von Markus Gastl, der das Konzept des Drei-Zonen-Garten als Hortus entwickelt hat. Alle Infos dazu findet man hier:

http://hortus-insectorum.de/

Die Stein-Pyramide aus aufgeschichteten Gehweg-Plattenstücken bietet vielen Tieren Versteck- und Nistmöglichkeiten. Stein hat die angenehme Eigenschaft, sich tagsüber in der Sonne aufzuwärmen und diese Wärme nachts wieder abzugeben. Das schätzen viele Insekten sehr. Zusätzlich bietet die Pyramide unterschiedliche Zonen. Außen schön warm, innen bleibt sie kühl, je nachdem ob oben oder unten unterschiedlich kühl oder warm.

Das ist jetzt die Nordseite. Dort sieht die Pyramide recht gleichförmig aus.

Auf der Südseite sind dann noch ein paar Extra-Features eingebaut, Penthäuser und Maisonette-Wohnungen sozusagen:

Natürlich wurde dort auch gleich eine passende Bepflanzung mit angelegt.

Auch ein Dachgarten für die gemeinschaftliche Benutzung ist vorhanden.

Und als qualifizierte Städteplaner weiß man natürlich, wie wichtig die Infrastruktur für eine solche Siedlung ist. Einkaufsmöglichkeiten in Fußnähe sind ein absolutes Muss.

Deswegen ist die Pyramide in ein neu angelegtes Magerbeet eingebunden mit sehr sandigem trockenem und kalkhaltigem Boden und mit reichhaltigen Futterpflanzen bestückt. Hier stehen explizit Trachtpflanzen für Insekten. Optik spielte hier bei der Auswahl der Pflanzen keine Rolle. Es sind ausnahmslos heimische Wildpflanzen, die eben insbesondere für Wildbienen die einzige Nahrungsgrundlage bieten. Auch wenn es natürlich auch fremdländische Pflanzen gibt, die Nektar und Pollen bieten und die auch von Bienen angeflogen werden, ist doch eine große Anzahl an Wildbienen auf heimische Wildpflanzen spezialisiert und kann das Nektar- und Pollenangebot von anderen Pflanzen und Zuchtformen nicht nutzen.

Im Moment sieht es hier noch etwas kahl aus, aber das wird sicher nächstes Jahr schon anders sein.

Wobei ein Teil der Fläche auch frei bleiben soll, um auch bodenbrütenden Insekten eine Brutmöglichkeit zu geben. Ebenso wurde Totholz integriert, das zum einen von vielen Insekten abgeschabt und als Baumaterial genutzt wird, ebenso aber auch selbst durch teilweise von mir bereits hineingebohrte Gänge besiedelt werden kann und zum anderen Teil werden mit der Zeit Käfer und Co. weitere Gänge bohren, die dann später auch wieder von Insekten genutzt werden können.

Und für die schöne Optik, gibts dann noch etwas Spielerei mit Wurzen.

Um das Magerbeet herum habe ich dann mal wieder Platten-Puzzle betrieben. Die Ritzen sollen dann noch mit Kriechthymian und Sedum bestückt werden und sind auch absichtlich groß gewählt, damit auch hier bodenbrütende Insekten eventuell eine Nistmöglichkeit finden. Das hat auf meinem Plattenweg vorne nämlich auch schon geklappt:

Insgesamt ist hier hinten jetzt ziemlich viel Stein (naja Beton, aber egal), was den Effekt hat, dass es hier wirklich wärmer ist. Man spürt die Abstrahlung der Steine von Trockenmauer, Pyramide und Bodenbelag deutlich. Trocken und warm, so mögen es die Insekten.

Noch ein paar Übersichtsbilder:

Jetzt fehlt nur noch das Element Wasser in meinem Garten. Es gibt zwar schon ein kleines Sumpfbeet, aber es muss noch ein richtiger Teich her. Ich arbeite dran:

Das dauert aber noch ein bißchen…

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4 Kommentare zu “Sozialer Wohnungsbau oder Schöner Wohnen für Biene Maja

  • 6. Oktober 2017 um 22:09
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    Liebe Bess, Deine Steinpyramide ist ( wie überhaupt Dein ganzer Garten ) der Oberhammer geworden ! Die Idee mit den eingebauten Features … ich bin begeistert. Wandle jetzt das 2. Jahr meinen Garten in einen Naturgarten um ( na ja, ich versuch es zumindest in kleinem Rahmen ) und über Markus Gastls Seite bin ich mit dem Naturgartenvirus infiziert worden. Mein Projekt für’s nächste Jahr ist auch ein Miniteichlein. Mein Garten ist allerdings viel kleiner als Deiner und ich ziehe den Hut vor Deiner Energie, dem Tatendrang und der Kreativität. So schön werde ich das wohl nicht hinbekommen … Freue mich schon auf weitere Berichte und Anregungen aus Deinem Garten.
    Lieben Gruß
    Brigitte

    Antwort
    • 7. Oktober 2017 um 17:52
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      Hallo Brigitte,
      vielen Dank! Schön, dass Du auch einen Naturgarten hast (wobei ich meinen eigentlich gar nicht so nenne. Es ist eher ein Cottage-Garten mit Naturgarten-Anteilen) und jedes kleinste Plätzchen zählt für die Flora und Fauna! Je mehr wir werden, umso mehr können wir tun! Liebe Grüße Bess

      Antwort
  • 12. Oktober 2017 um 22:23
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    Dein Garten ist einfach wunderschön, egal, wie man ihn nennt. Meiner wird auch kein klassischer Naturgarten,dazu ist auch viel zu klein. Eher so ein alles-was-mir-gefällt mit mehr-Natur-im-Garten Garten.
    Wie Du sagst, es zählt jedes kleine Plätzchen mit mehr Natur !
    *Brigitte*

    Antwort
  • 13. Januar 2018 um 10:38
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    Guten Morgen,

    das sieht wirklich unglaublich schön aus und ist ein guter Ort für die Insektenwelt. Danke für Dein soziales Engagement im sozialen Wohnungsbau. Mögen Metropolen in vielen weiteren Gärten entstehen!

    Viele summende und brummende Grüße
    Ulrike

    Antwort

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