Hinten im Garten stand ja ein wenig schönes sehr großes Hochbeet aus Blech, voll mit verunkrauteter Erde. Hier nochmal auf einem Bild aus März 2015 zu sehen.
Ich hatte wenig Lust, das komplett auszuräumen und zu entsorgen. Verschwinden sollte es aber natürlich trotzdem.
Eine Erhöhung im Garten war ja grundsätzlich eine gute Idee, bereichert es doch durchaus Optik und Struktur, wenn nicht alles auf gleichem Niveau ist.
Die Idee einer Trockenmauer lag also nahe, zumal ich Trockenmauern als Biotop für Insekten, Amphibien usw. als sehr wertvoll erachte.
An sich würde man eine Trockenmauer natürlich mit schönen Natursteinen errichten. Die hatte ich ja aber nicht. Stattdessen hatte ich reichlich Betonplatten.
Tja, geht auch und wenn man sie zerschlägt siehts gar nicht mal so schlecht aus bzw. ich wage zu behaupten, dass man zweimal hinschauen muss, um zu sehen, dass es kein Naturstein ist.
Also mal wieder ein erfolgreiches Upcycling. Aber jetzt mal von Anfang an, denn von alleine hat sich meine Betonplatten-Trockenmauer da ja leider nicht errichtet. Ich kann seither auf jeden Fall auf das Training in der Mucki-Bude verzichten. 😆
Falls das jemand nachmachen möchte und sich fragt, wie ich die ganzen Betonplatten zerkloppt habe: Es ist eigentlich recht einfach (aber natürlich trotzdem anstrengend). Man legt am besten zwei oder drei Betonplatten aufeinander auf den Boden. Die, die man grad zerhämmern möchte, legt man seitlich schräg halb auf die liegenden Platten. Dann einen reellen Vorschlaghammer nehmen, in der Mitte draufkloppen und rumms isse kaputt. Könnte natürlich hervorragend als Aggressions-Abbau-Programm dienen (das wäre dann auch noch Psycho-Upcycling – perfekt!).
Danach geht das Gepuzzel los. Ich habe immer mehrere Platten an jeder Stelle ausprobiert, bis ich die gefunden habe, die am besten passt, so dass der Rand vorne einigermassen grade ist. Nach hinten ist es ja egal bzw. da ist es gut, wenn es nicht gerade ist, weil nach hinten ragende Plattenstücke, die dann später vom Substrat eingeschlossen werden, das Ganze abstützen. Ansonsten darauf achten, dass man beim stapeln immer ganz leicht eine Schräge nach hinten unten zum Substrat bildet, dann kann nichts abrutschen oder kippen. Wobei ich hier betonen möchte, dass das hier keine professionelle Anleitung zum Trockenmauerbau ist! Ich erzähle nur, wie ich es gemacht habe und hier funktioniert das so.
Wenn man das richtig professionell machen möchte, wäre vermutlich ein Schotter-Fundament unter der ganzen Mauer zu empfehlen. Darauf habe ich verzichtet und halte es bei meinem Boden auch nicht für notwendig. Wenn ich Pech habe, dann belehrt mich die Zeit eines besseren und es rutscht vielleicht doch mal irgendwas irgendwohin ab. Dann ist das halt so. Ich habe da Mut zum Risiko 😉
Ich habe also einfach um das olle Blech-Hochbeet herum mit ca. 1 Meter Abstand eine Trockenmauer gebaut. So sah das in der Bauphase aus, man kann das Blech-Hochbeet im Inneren teilweise noch erkennen. Befüllt wurde das Ganze von mir mit den abgestochenen Rasensoden. Da ich Sandboden hier habe, machte das durchaus Sinn. Wenn man fetten Boden hat, macht das weniger Sinn. Dann befüllt man lieber mit einem nährstoffärmeren Substrat, um Magerpflanzen ansiedeln zu können.
Und so verschwand langsam Stück für Stück der Platten-Weg vor der Trockenmauer und die Trockenmauer wuchs.
Als ich auf dieser Höhe war und mich auf meinem Betonplatten-Mäuerchen sitzend etwas erholte, drängte sich natürlich die Idee auf, hier einen Sitzplatz zu integrieren. Gesagt – getan:
Auf der Rückseite habe ich statt einer Sitzfläche eine niedrigere größere Pflanzfläche für Kräuter gebaut. Da das die Südseite ist, bildet sich durch die Steine dort eine Sonnenfalle, was südländische Kräuter wie Rosmarin, Salbei, Thymian und Co. ja sehr lieben. Daneben gibt es eine weitere höhere Pflanzfläche neben der Wildkirsche und ein kleines Treppchen, damit ich auch bequem auf die Pflanzfläche auf der Trockenmauer komme.
Auf der Rückseite, also Südseite habe ich zudem absichtlich größere Spalten, Lücken und „Höhlen“ in die Mauer eingebaut. Falls sich dann mal Amphibien hier einfinden, können sie dort in die für sie liebevoll vorbereiteten Appartements einziehen.
Vielleicht sollte ich noch ein Schild aufstellen?
Inzwischen ist die Trockenmauer gut eingewachsen. Diese Bilder sind aus dem Spätsommer 2016.
Und noch ein Bild von der Rückseite (das riesige gelb blühende Kraut war so nicht geplant. Das waren die Reste von nicht abgeerntetem Pflücksalat, den ich dort vorübergehend gesät hatte und der dann geschossen ist. Da die lieben Insekten ihn aber sehr umschwärmten, durfte er natürlich weiterblühen).
Upcycling mehr als gelungen! Und schön, das eingewachsene Ergebnis aus dem Sommer 2016 zu sehen. Klasse! … ach was: nicht nur klasse sondern MEGA! Chapeau vor Deiner Energie und Deinem Händchen in so kurzer Zeit aus dem trostlosen Stück Natur ein kleines Garten-Paradies zu schaffen.
Was für ein wunderschöner Garten! Sehr toll gelungen, optisch eine Augenweide, abwechslungsreich und kein Vergleich zu vorher.
Dankeschön! 🙂
wunderschön, wo nimmst du nur die Ideen und die Kraft her?
Wow, das ist große Klasse was du da geschaffen hast! Genauso liebe ich das Gärtnern auch. Aus dem was da ist, was tolles neues machen. Finde ich wirklich total gelungen deine Trockenmauer ums Hochbeet.
Liebe Grüße aus dem grünen Himmel,
Annika
Wow, dast hast Du super schön gemacht, es sieht toll aus! Ich bin am Überlegen, etwas Ähnliches zu machen, da ich auch viele Betonplatten habe. Deswegen habe ich im Internet gesucht und so deine Webseite gefunden. Sehr inspirierend!!! Viele Grüße
Liebe Bess,
bin eben übers Hortus Netzwerk her gekommen.
Sehr! schön gemacht das alles. Drinnen wie draussen.
Die Idee die hässlichen Betonplatten zu verwerten ist klasse und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Alle Achtung!
Liebe Grüße
Sibylle
Liebe Bess,
auch hier nochmal …
Ich bin schlichtweg sprachlos über seinen wunderschönen Garten …
Eine tolle Idee mit der Trockenmauer.
Das wird auf jeden Fall so ähnlich nachgemacht …
Liebe Grüße
Manuela