Das Gemüsegärtchen

Der Anbau von Obst und Gemüse spielt in meinem Garten ganz klar eine untergeordnete Rolle, aber irgendwie dazugehören tut es dann ja doch und es ist einfach schön, Salat, etwas Obst, Tomaten und ein bißchen Gemüse frisch ernten zu können. Deswegen habe ich dem Nutzgarten ein kleines Eckchen zugedacht.

Es ist auch in der Tat so, dass ich vorwiegend Pflanzen anbaue, die direkt verzehrt werden können, denn wozu ich nun gar keine Lust habe, ist im Sommer in der Küche zu stehen und irgendetwas einzukochen oder so. Aber als Naschproviant oder direkt zum Abendessen ist es einfach schön.

Es gibt reichlich Salat, dazu Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren, ein paar Radieschen, Zucchini, Erbsen und was mir sonst noch einfällt. Naja und Tomaten natürlich, aber die habe ich im Topf. Geht einfach am besten und mache ich ja schon seit Jahren so. Ausreichend große Töpfe, gute Erde, unter Dach gestellt, passt!

Nun aber zurück zu meinem Gemüsegärtchen. Hinter der Trockenmauer gab es noch einen Bereich, der sich dafür anbot. Nach Norden durch die Trockenmauer geschützt, sonnig gelegen, nahe dem Kompostplatz… ideal für einen Gemüsegarten. Einziger Nachteil: Der Weg zur Küche ist weit, aber das macht nix, weil dieser Weg durch meinen Garten führt und nirgendwo laufe ich lieber entlang.

In den ersten zwei Jahren war dieser Bereich ein Lagerungsplatz, denn ich hatte anfangs, bevor der Kompostplatz angelegt war, hier erst mal den Kompost gesammelt und drumherum sammelten sich diverse Baumaterialien. So sah es im Sommer 2016 noch aus:

Im Frühjahr 2017 war der unter der Plane befindliche Kompost dann als Grob-Kompost fertig und wurde unter Sträuchern und Rosen verteilt. Danach habe ich die Fläche geebnet, von der unerwünschten Vegetation befreit und das kleine Nutzgärtchen mit Mini-Hochbeeten angelegt. Treu meinem Stil folgend mal wieder in Bauerngarten-Manier mit Wegekreuz, diesmal in der Mitte mit einer alten Schwengelpumpe als Deko.

Da mir das aber so zu wenig Beetfläche für Erdbeeren war, kam noch eine Erdbeer-Treppe dazu.

Der Mittelteil zwischen den beiden Treppen-Hochbeeten wurde auch noch geschlossen und davor ein halbrundes Beet mit hohem Sandanteil im Boden für trockenheitsliebende Kräuter und heimische Mager-Stauden, die Bienen, Hummeln und Schmetterlinge anlocken sollen, als blühender Abschluss des Gemüsegärtchens angelegt.

Wie man sieht, war hier immer noch Baustelle drumherum. Auch die Wurzel und die Strangfalzziegel lagerten hier nur und sollten nicht auf Dauer da bleiben. Sie warteten da nur auf das nächste Projekt. 😉

Später habe ich den Bereich vor dem Gemüsegärtchen noch mit Bruchstein (also zerkloppten Betonplatten) gepflastert. Da ich dort immer zum Kompost laufe, wäre hier ohnehin ein Trampelpfad entstanden und so ist es schöner und auch angenehmer zu laufen bei Nässe.

Noch ein Bild aus der Bauphase, die Platten erst teilweise verfugt:

So sieht es aus, wenn man vom Haus kommt:

 

Ein paar Bilder der Nutzgarten-Bewohner:

Knollenfenchel:

Junge Buschbohnen vor Fenchel:

Rhabarber hinter dem Salat-Erbsenbeet, immer umringt vom Borretsch:

Zuckerschoten mit Borretsch:

Himbeeren zwischen Herzgespann und Fenchel.

Yummi! Die ersten Erdbeeren…vom Beet in den Mund. Den Weg ins Haus schaffen sie noch nicht. Dazu müssen es erst mehr werden.

Ich habe die guten alten Erdbeersorten gepflanzt. Mieze Schindler, Senga Sengana als Befruchtersorte, da Mieze Schindler nur weiblich ist, Ostara als öfterblühende Nascherdbeere und Mara de Bois. Bei diesen Sorten wurde noch auf Geschmack gezüchtet und nicht auf Größe, Massenertrag und Haltbarkeit beim Transport. Das Aroma dieser Erdbeeren ist einfach ein Traum. Nachdem man die probiert hat, sind Erdbeeren aus dem Supermarkt nur noch eine wässrige Enttäuschung.

Zusätzlich gibt es natürlich noch den Kirschbaum, der eine reiche Ernte liefert. Es sind sehr wohlschmeckende Süßkirschen. Ein großes Lob und vielen Dank an die Vorbesitzer, die diesen Baum vor vielen Jahren gepflanzt haben:

Neben den leckeren Kirschen ist er natürlich auch einfach eine Augenweide, vor allem im April, wenn er blüht und nicht zu vergessen natürlich auch eine Bienenweide.

Und zu guter Letzte gibt es noch einen Weinstock an der Südseite des Hauses, der neben den leckeren Trauben einfach eine schöne Stimmung auf die Terrasse zaubert:

Noch schöner fände ich es, wenn es blaue Trauben wären, aber ich will ganz sicher nicht meckern. Auch hier ein Danke an die Vorbesitzer dieses Hauses. Die Trauben schmecken hervorragend. Dieser Weinstock hat übrigens wohl einige Zeit im Dornröschenschlaf gelegen. Als ich das Haus 2014 übernahm, lag dort an Hauswand unten nur ein Haufen blattloses Gestrüpp, bei dem man nicht erkennen konnte, was das war. Ich dachte tatsächlich auch zuerst, da würden nur Äste und Reisig lagern. Bei näherer Untersuchung fand ich dann den alten Weinstock unter dem Gestrüpp und fragte mich zuerst auch, ob er wohl noch lebte. Es war September, er hätte also eigentlich noch Blätter haben müssen. Hatte er aber nicht. Probeweise hatte ich dann einen Trieb nahe am Stamm angeschnitten und siehe da, da war noch Saft drin. Es lebte…

Ich besorgte ein Spalier für die Wand und schnitt den Weinstock radikal runter. Ich habe es versäumt, davon ein Foto zu machen, wie er dann aussah, aber es gibt doch eines, auf dem man ihn wenigstens teilweise sieht, weil meine lieben Katzenkinder mal davor spielten und ich diese digifiziert hatte. So sah das dann im April 2015 aus: Ein Stück Stamm mit Kurztrieben dran, insgesamt um die 50 cm hoch:

Ich war gespannt. Aber es dauerte nicht lange und der Weinstock trieb aus. Er erreichte noch im gleichen Sommer die Dachrinne und zeigte mir deutlich, dass das Spalier, das ich da an der Wand montiert hatte, eine Lächerlichkeit war. Er hat dann zusätzlich Edelstahlseile gespannt bekommen und hangelt jetzt an der ganzen Wand entlang.

Ich freue mich sehr, dass dieses „Altobst“, das hier schon vorhanden war, mein Frischobst-Angebot aus dem Garten ergänzt und mit den Erdbeeren, die im Juni den Anfang machen über die Kirschen im Juli, Brombeeren und Heidelbeeren im Juli, August und September, dann die Weintrauben im September und Oktober und zu guter Letzt noch die Herbsthimbeeren im Oktober habe ich den ganzen Sommer über immer wieder frisches Obst. Was für ein Geschenk!

 

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