Backe, backe, Backsteinwand

Ich konnte es ja nicht lassen.
Ich musste es einfach tun.
Es ließ sich nicht verhindern, irgendwo in diesem Haus den Putz abzuschlagen und zu sehen, wie die Wände darunter aussahen.
Im Grunde war klar, dass es Backsteinwände sind. Was sollen es auch sonst schon für Wände sein bei einem 1928 erbauten Haus?
Und eine rohe Backsteinwand ist ja nun wirklich was richtig Cooles. Da konnte ich doch gar nicht anders.

Und nein, ich hatte natürlich nichts Besseres zu tun 😉

Ich wusste, dass das eine äußerst staubige und anstrengende Sache werden würde, aber was sind schon Staub und Anstrengung dagegen, wenn man hinterher auf eine schöne Backsteinwand schauen kann, die man Frau selbst und alleine freigelegt hat?

Meine Wahl des ersten Ausprobierens fiel auf die Küche. Da passte der rustikale Stil einer solchen Backsteinwand am besten. Also ging es los mit Hammer und Meißel. Es staubte gar fürchterlich und der Anblick des heruntergeklopften Putzes auf dem Küchenboden war ebenfalls erschreckend. Es ist nämlich wirklich erstaunlich, wieviel Masse in so einer Wand steckt. Obwohl ich nur das Teilstück einer Wand abklopfte, war es so viel Schutt, dass ich viele Male laufen und Kübel tragen musste, um es aus dem Haus zu befördern.

Und erst der Staub!!! Trotz geschlossener Türen fand ich nach der Aktion noch oben im ersten Stock des Hauses IM Kleiderschrank eine Staubschicht. Unglaublich!

Aber nach vielem Abklopfen, Hämmern, Backsteine abbürsten und vielem, vielem Staub aufputzen war es dann soweit. Ich schaute auf meine Backsteinwand und sie gefiel mir total gut.

Oben hatte ich ein Stück des alten Putzes mit den noch sichtbaren alten Wandmalereien stehen lassen. Das war hier die große Überraschung, als ich die Tapeten runterholte. Darunter kamen an vielen Stellen Muster alter Wandmalereien zutage. An einigen Stellen habe ich diese erhalten bzw. wieder sichtbar gemacht.

Die vorher hässlich gelben Fliesen hatte ich mit Fliesenlack weiß lackiert. Sah ja so schon mal ganz gut aus. Zur Erinnerung, wie es vorher war, nochmal ein Bild.

Die Backsteinwand ist die Wand im kleinen Bild rechts. Die damals vorhandene Einbauküche ist natürlich weg.

Allerdings kann ich aus heutiger Sicht (zwei Jahre später) das Fliesen lackieren nicht wirklich empfehlen, zumindest nicht an einer Stelle, wie über dem Herd, wo man doch mal ordentlich schrubben muss. Insgesamt hält der Lack zwar schon ganz gut, aber die ersten kleinen Stellen habe ich jetzt doch. Auf der anderen Seite über der Spüle ist noch alles okay, aber da hat man ja auch nicht das Problem mit Fettspritzern wie über dem Herd. Auf lange Sicht werde ich mit hier also nochmal etwas anderes überlegen, weil ich das so nicht ideal finde.

Soweit zu meinen Erfahrungen mit Fliesenlack, nun aber zurück zur Backsteinwand. Der Übergang von den Fliesen zur Backsteinwand war wenig ansehnlich. Es gab da natürlich einen Absatz, dadurch dass der Putz ja fehlte. Dieser Absatz bot sich an, ihn noch deutlicher herauszuholen und so zu verbreitern, dass man auch etwas daraufstellen kann.
Nun wollte ich da nicht gleich ein Regal-Board haben, aber so eine schmale Leiste für Deko konnte ich mir gut vorstellen. Also montierte ich einfach eine Dachlatte darauf und verkleidete diese mit einer Zierleiste. Das Ganze wieder weiß gestrichen und fertig war eine Bilderleiste für Deko-Kram.

So sah die Backsteinwand dann  Anfang 2015 aus und gefiel mir sehr gut, mitsamt ihren Unregelmässigkeiten, eingeflickten Steinen usw.  Allerdings war sie ja doch ganz schön rot. Und rot ist nun nicht gerade meine Farbe. 🙄

Deswegen ist sie nun auch nicht mehr rot. Ein Jahr später habe ich es nicht mehr ausgehalten und sie wurde mit verdünnter Wandfarbe weiß übergepinselt. Mir gefällts so einfach besser. Es war mir zu unruhig vorher.

Die Wand in der Küche blieb nicht die einzige Wand, die ihren Putz verlor. Im Flur habe ich ebenfalls einen Teil des Putzes heruntergeklopft und aus der Wandfläche eine „distressed wall“ gemacht. Hier habe ich mir gar nicht mehr die Mühe gemacht, die Backsteine komplett abzubürsten und den Mörtel herunterzuholen, denn mit den Mörtelresten drauf sieht es eigentlich noch viel schöner aus.

Die dritte Backsteinwand in diesem Hause (bislang! Ich schließe nicht aus, dass es im Laufe der Zeit nicht noch mehr geben könnte) ist eine Wand im Esszimmer. In meinen Augen ist diese die schönste von allen. Hier ist mir das übermalern besser gelungen, so dass es nicht zu weiß geworden ist.

 

 

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2 Kommentare zu “Backe, backe, Backsteinwand

  • 4. September 2018 um 6:04
    Permalink

    Ich staune Bauklötzer…. Das Freiklopfen von Putz ist genau mein Ding…bissel anders aber sehr schön ❤️

    Antwort
    • 4. September 2018 um 6:48
      Permalink

      Vielen lieben Dank! Ich liebe diese alten Backstienwände einfach. Oft denke ich, ich mach hier nochmal weiter… 🙂

      Antwort

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