Ich hatte heute eine wunderschöne Begegnung in meinem Garten. Ich war dabei, einige verblühte Stauden herunter zu schneiden, da flatterte sie plötzlich an mir vorbei. Ich stand wie angewurzelt und war augenblicklich verzaubert. „Wow! Wer bist Du?“
Einen solchen Schmetterling hatte ich noch nie gesehen. Ich sah bei seinem Geflattere zunächst nur, das er irgendwie bläulich war und recht klein. Dann setzte er sich auf die Katzenminze und zeigte mir zunächst nur die Unterseite seiner Flügel. Da war gar nix blau. Hatte ich mich geirrt?
Er saß da eine ganze Weile und tat mir auch nicht den Gefallen, seine Flügel zu öffnen, um mir die Oberseite zu zeigen.
Aber dafür tat er mir den Gefallen, dort sitzen zu bleiben und ich jagte ins Haus, um die Kamera zu holen. Still betend, dass er noch da ist, kam ich wieder raus und… er war weg. Seufz! Mein Auge scannte das Staudenbeet ab. Ha! Da war er ja auf Rozanne (Geranium-Hybride „Rozanne“). Und es dauerte auch nicht lang und er tat mir den Gefallen und öffnete die Flügel…
Ich war völlig von den Socken!
Ist er nicht unglaublich schön? Er ist aber kein Er. Später fand ich mit Hilfe von kundigen Garten- und Naturmenschen auf Facebook und Tante Gockel heraus, dass es sich wohl um ein Hauhechel-Bläulings-Weibchen handelte, wobei die eigentlich bräunlich auf dem Flügel sind, aber eben diese Zeichnung mit den orangefarbenen Punkten haben. Diese Zeichnung fehlt den Männchen, dafür sind sie blau. Ich finde ja nun, dass dieser hier blau UND mit Zeichnung ist.
Aber dann fand ich folgenden Text:
„Das Männchen mit seiner leuchtend blauen Oberseite fällt sofort ins Auge. Das Weibchen hingegen ist oberseits braun gefärbt mit einer Reihe von meist orangenen Punkten am Flügelrand gezeichnet, wobei dass Weibchen hin und wieder auch einen bläuliche „Überfärbung“ auf der Flügeloberseite aufweist.“
(Zitat: http://www.natur-lexikon.com)
Aha! Es war also wirklich eine Hauhechel-Bläulings-Dame.
Ich bin sehr dankbar für diese wunderschöne Begegnung mit Madame Hauhechel-Bläuling. Das sind die Momente, in denen ich weiß, warum ich tue, was ich tue: Einen tierfreundlichen Garten anlegen, voller Pflanzen, die Nektar und Pollen für Insekten (und Schmetterlinge) bieten, Beeren für Vögel, Raupenfutter für die Schmetterlinge, die erst noch welche werden wollen, Versteck- und Nistmöglichkeiten in Reisighaufen, Totholz, Steinspalten usw. usw.
Der Hauhechel-Bläuling legt seine Eier in der Regel an Hornklee oder Hauhechel ab. Beide Pflanzen habe ich in meinem Garten. Es wäre ja zu schön…*träum*
Hi Bess,
wunderwunderschön! Vielen Dank für diese Traumbilder!
Christiane*