Spiegel – aus neu mach alt

Ich hatte da noch einen Spiegel, schön groß, aber leider nicht schön alt, sondern nicht nur neu, sondern auch wenig schön. Ich hab gar kein Vorher-Foto, aber wer mag kann ja mal „Ikea Jondal“ googeln. Ein solcher war es. Den breiten Holzrahmen zierte eine Folienbespannung, die wohl wie Leder wirken sollte.

So würde ich mir den nicht hinhängen oder stellen, das war klar.

Also erst mal runter mit der komischen Folie. Darunter war natürlich MDF und kein Holz, etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet. Das habe ich erst mal abgeschliffen, um die Reste des Klebers wegzubekommen und die Kanten etwas zu entschärfen.

Mit einfach nur anstreichen wäre hier wenig geholfen. Farbe oder Lack auf MDF sieht nur selten gut aus. Außerdem wollte ich ja eigentlich gerne einen Spiegel mit einem verschnörkelten Rahmen.

Also besorgte ich mir entsprechende Styropor-Zierleisten. Holz-Zierleisten wären natürlich schöner gewesen und vor allem hätte dann die Haptik gestimmt, aber dafür hätten sie auch einiges gekostet, während die Styroporleisten recht günstig sind.

Da man einen Spiegelrahmen aber anders als ein Möbelstück nicht so oft anfasst, beschloß ich, dass ich mit dem haptischen Nachteil leben könnte. Also passende Leisten gekauft, zurechtgeschnitten und aufgeklebt.

Dann die Übergänge schön verspachtelt, vor allem an den Ecken, aber auch die Kanten beim Übergang von Styropor zu MDF.

Die Ecken bekamen noch eine kleine Extra-Verzierung mit kleinen Gips-Stuckteilen, die ich noch hatte:

Dann wurde das Ganze mit einem zweifachen Anstrich aus dunkelbraunem Lack grundiert.

Und nun kam die Kreidefarbe – und ich will hier keine Werbung für diese Farbe machen, aber sie ist mal einfach klasse. Es geht natürlich auch mit anderen Kreidefarben und auch einfach mit Wandfarbe und auch mit Mattlacken, hab ich alles schon gemacht und funktioniert auch. Aber Annie Sloan Farbe macht schon Spaß, das kann man einfach nicht anders sagen. Auf diesem Bild sieht man schön den gewollten Effekt des durchschimmernden dunklen Lacks. Genau das war der Plan.

Zusätzlich habe ich dann noch mit dunklem Wachs gearbeitet, um das Relief deutlicher hervorzuheben und natürlich für den Shabby-Look.

Hier war mir das aber schon zuviel. Sah zu künstlich aus. Also nochmal mit hellem Wachs drüber.

Ja, so war besser. So konnte es bleiben. Und so blieb es dann auch. Und er gefiel mir gut, mein „getürkter“ Schnörkel-Spiegel. Jaaaa, ein echter wäre schöner, keine Frage. Vielleicht ergatter ich irgendwann mal einen zu einem bezahlbaren Preis. Bis dahin tut es dieser hier.

 

 

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Ein Kommentar zu “Spiegel – aus neu mach alt

  • 20. Dezember 2017 um 11:43
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    Ich finde der Spiegel sieht wirklich klasse aus. Von diesen Styropor-Leisten habe ich noch nie gehört, gerade mal danach gegoogelt, super Lösung! Habe auch noch einen alten Spiegel mit ähnlichen Maßen von Ikea… Leider in einem nicht so schönen blau. Ich glaub in dem Fall wäre Kreidefarbe wirklich eine gute Option. Danke für die Inspiration. 🙂

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